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Wir gengan und gengan... | Tag 9 bis Tag 14

...und gengan und gengan...

 

Tag 9: Luft - Scheibbs

Diese Tagesetappe startete ähnlich wie am Vortag. Nur dieses Mal in der Luft, nicht im Himmel und etwas später. Ein Frühstück wie aus dem Bilderbuch, machte diesen Morgen nahezu perfekt. Als uns unsere Beine um 12:00 Uhr das OK zum Weitergehen gaben, brachen wir mit tierischer Begleitung auf. Lotte und Bobby (Lottes Teilzeithund) wanderten mit uns ca. 7km auf dem Römerweg mit. Wir bemerkten, dass diese Vormittags-Auszeit uns wirklich gut tat, als wir wieder qualitativere Gespräche, ganz befreit von Gesangsunterbrechungen führten. Der wirklich schön angelegte und aussichtsreiche Römerweg brachte uns bis zur Grüntalkogelhütte (886m). Dort angekommen stärkten wir uns kurz, aber wirklich nur ganz kurz, denn Julia konnte kaum noch stillsitzen. Sie musste sofort die Schaukel ausprobieren, denn dafür wird man ja nie zu alt. Unser nächstes Ziel war eigentlich die Burg Plankenstein. Doch diese ließen wir aufgrund unserer qualitativ hochwertigen Unterhaltungen leider links (oder wars doch rechts) liegen. Kleiner Insider-Tipp von Lotte: Die Burg wäre wirklich einen Besuch wert! Wir beschlossen dennoch nicht umzukehren und die Burg hinter uns zu lassen. 13km haben wir nun hinter uns gebracht und wir mussten uns langsam aber sicher die Frage, wo wir diese Nacht verbringen werden, stellen. Zelt, Pension oder doch der Aussichtsturm? Diese Frage schwand aber schnell, als wir die Gewitterwolken aufziehen sahen – des Zöt wird’s heid moi ned. Die Zeit war Aufgrund des späten Starts fortgeschritten und wir waren schon länger unterwegs als die Tage zuvor, dennoch beschlossen wir bis nach Scheibbs zu gehen. Als der Wind am Blasenstein zu blasen begann, uns die Blase drückte und die Blasen schmerzten, wurde schnurstracks zum Mobiltelefon gegriffen. Die Herbergssuche begann von Neuem. 20:00 Uhr – Ankunft in der Pension Butter. Ab dann lief alles wie geschmiert. Nur das Abendessen wurde nicht geschmiert, sondern gerührt und gelöffelt. Es gab Porridge und als Nachspeise die halbe Wassermelone vom Frühstück. Man glaubt es kaum, aber auf Grund von aufkommender Müdigkeit entschieden wir uns das erste Mal für den Fernseher als Abendprogramm. Auch wenn wir müde waren, vor Tag 10 machten wir unsere Äuglein nicht zu.

Good night!

Tag 10: Scheibbs - St. Leonhard "Leahoad"

Wuuunderschönen guten Morgen. Dieser Morgen war echt schön: Es gab frisches Gebäck, verschiedene süße und saure Aufstriche und natürlich Butter. Das einzige was nicht runterging wie Butter war die Rechnung, welche wir wohl oder übel für die 10h in der Pension "Butter" zahlen mussten. Naja, dann wird’s in der nächsten Nacht der gemütliche Wiesenboden werden. Mit vollem Bauch und unseren „sieben Sachen“ starteten wir dann bei erfrischenden 16°C unseren Weg nach Gresten. Die mitgenommene Jause hielt nicht lange, doch das wohlverdiente hoch exklusive Erfrischungsgetränk der MOST ließ nicht lange auf sich warten. Auf dem Weg kamen wir an einem schönen Brunnen vorbei. Gott sei Dank vertratschten wir uns dieses Mal nicht und warfen einen extra Blick hinunter. Aber genug der großen Worte, seht selbst:


Nach dem Päuschen mit der schönen Aussicht auf die niederösterreichischen Berge genossen wir unseren Viertelliter Most und gingen dann schnurstracks nach Gresten. Dort angekommen plagte uns schon wieder der leere Magen und es wurde eine Jause á la Julia & Laura eingekauft. Das wichtigste zuerst: eine Gurke, dann noch Brot und ein Aufstrich und jeweils ein Schokopudding. Zur Nachspeise gab´s dann noch Prinzenrollen. Der Bauch war gefüllt und die gute Stimmung, sowie die Nächtigungsfrage kehrten wieder zurück. In dieser Nacht sollte es zwar nicht regnen, aber für Temperaturen unter 12°C waren wir nicht gewappnet. Es ist ja auch Sommer! Sollen wir noch weiter bis St. Leonhard am Walde gehen oder nicht?! Zu diesem Zeitpunkt war es erst 14:00 also wollten wir noch ein paar Kilometer sammeln. Hinauf, über saftig grüne Wiesen, an gefühlt 27 Traktoren und 234 Eutern vorbei kamen wir, langsam aber sicher, nach St. Leonhard. Ein Gasthaus gab es dort in diesem netten Dorf, doch nach einem Anruf bei diesem wurde uns klar, dass wir diese Nacht wohl wirklich im Zelt frieren werden. Doch dann kam DER Anruf. Nach einem Aufruf via Instagram, ob jemand unserer Community einen Schlafplatz hätte, meldete sich tatsächlich jemand. Der Cousin von Lauras bestem Freund wohne dort und die würden uns aufnehmen. Kurz Google-Maps gecheckt, wie weit es noch sein wird und schon ging der wohl schönste Abendspaziergang los. Über den mostviertler Panoramahöhenweg leitete uns der Weg mit atemberaubender Abendstimmung. Die Beine schmerzten, denn wir waren bereits bei Kilometer 25 angekommen und hatten mindestens noch 5km vor uns. Doch die Kulisse machte dies wieder wett. In „Leahoad“, wie einheimische dieses kleine Dorf nannten, genossen wir während unseres Einmarsches die Musikprobe der St. Leonharter Bläser. Internet hatten wir keines, dafür war der Empfang absolut spitze.


Raphael und Franzi, sowie ihre Mama Veronika warteten bereits auf uns. Als wir erstmals unsere Sachen ablegten, erzählte uns der 6-jährige Raphi: „I bi jo ned so der Fleischesser“. Er aß den Mittags-Burger ohne Fleisch, nur mit Salat, Tomate, Ketchup, Gurke und ... „Döcki“. Schon alleine nach dieser Aussage wussten wir, dass wir sicher eine lustige Zeit hier haben werden. Nach einer verdienten Dusche durften wir noch ein kühles Bierchen mit den „Großen“ genießen. Aber dann ging’s auch für uns ab ins Bett.

Tag 11: St. Leonhard - Seitenstetten

Klopf-Klopf. „Guten Morgen! Woits ihr mit uns frühstücken?“ Ertönte Franzis Stimme und weckte uns somit sanft aus unserem Prinzessinen-Schlaf. Oben angekommen, genossen wir mit der ganzen Kinder-Bagage das Frühstück. Sechs Kinder von 2 bis 23 Jahre, das war ein Spaß! Von Fotobuch-anschauen bis zu Raphaels Haarpracht verschönern war alles dabei. Auch beim Packen bekamen wir Unterstützung von den Kindern. Raphael füllte uns alle 5 Flaschen mit frischem Wasser auf. Ein Keks als "Bezahlung" reichte ihm und so schnell konnten wir gar nicht schauen, war dieser auch schon verputzt. Der Grund dafür: die Hälfte des Keks landete am Boden. „Des muast owa da Mama sogn das du des woast und ned wir!“ – „Ah...des schea ma do grod a weng drunter“ und die Brösel waren mit ein paar Wischer unter dem Bett verschwunden. Jetzt sollten wir aber wirklich aufbrechen. Doch die Henne Heidi mussten wir noch kennenlernen. Nachdem wir Heidi endlich kennenlernen durften, schnürten wir doch unsere Schuhe und verabschiedeten uns von dieser lieben Familie. Mit den Worten "Hobs heid eh a nu drawig, hob nu vü zum Baggern" und einer Geste zu seinem Spielzeug-Bagger verabschiedete sich Raphi bei uns und wir machten uns auf den Weg nach Sonntagberg.


Bei einer schönen Kuhweide vorbei und weiter auf den Panoramaweg, trafen wir um Punkt 12 Uhr mittwochs, als die Glocken läuteten, bei der Basilika am Sonntagberg ein. Bei einem Päuschen, welches dann zu einer Pause wurde, verdrückten wir unsere restliche Julia & Laura Jause und genossen den Ausblick. Danach ging es weeeit bergab mit uns, körperlich und Höhenmeter-technisch. Die Mittagshitze plagte unsere WWW (Weit-Wander-Wadln). Aber wie stark die Sonne wirklich war, bemerkten wir erst nach der üblichen Nachmittags-Schokokeks-Pause in Biberbach. „Boah Laura schau mal auf dei WWW, des is ja komplett rot.“ Wir packten die Sonnencreme aus. Lauras Motto: „Mehr hilft mehr, zumindest dir July.“ So schnell konnte July gar nicht zurückzucken und sie hatte Sonnencreme für 5 Personen in der Hand. „Wos dua i jetzt mit dera Voglkacki?“ ... Danke Zuckerschock für diese narrischen fünf Minuten.

Der weitere Weg nach Seitenstetten zog sich, denn die Fata-Morgana-Straßen waren zurück. Aber wir schafften es sogar noch bis zum schönen Stift Seitenstetten.

Mit den Worten „Servas Mädels!“ ertönte die vertraute Stimme und unser Retter in Not erschien uns. Schon saßen wir im Auto von Lauras Papa und konnten es kaum erwarten endlich unter die heimische Dusche zu springen.



„Woits ihr ned mal eire Socken ausziagn?“, meinte Lauras Mama beim Grillen am Abend. Aber Upps das war nicht mehr möglich (siehe Fotos).



Tag 12: Seitenstetten - Weistrach aka Pausetag

Pausetag. „Ois was ma heid gengan, müss ma morgen nimmer geh.“

Es wurden also gemütliche 10,7 km absolviert.

Aber: Pausetag ist Schreibpausetag.

Die Erlebnisse dieses Tages werden unser ewiges Geheimnis bleiben.

0200, gute Nacht!

Tag 13: Weistrach - Steyr

„Es is sooo has.“ Darum gehen Laura und Julia erst nach einem vorzügilchem Frühstück á la Sändy (Lauras Schwester) um 11:30 Uhr in Weistrach los. Gerade recht zur Mittagssonne - Soll jo a guad fürn Sonnenbrand sein...

Noch Behamberg auffi und durchn Woid durch, waren wir dann auch schon an der Grenze zu OÖ. Julia überfiel nicht nur sprichwörtlich den Grenzgranit. Herzliches Grüß Gott in Oberösterreich.


In Steyr angekommen kühlten wir unsere mittlerweile doppelt so großen Hobbit-Füße in der Steyr, oder in der Enns - Sogn ma es woar genau a guade Mischung. Am Steyrischen Küstenstrand kam mit mostvierlter Mama-Maiss-Pizza und Buburuza Eis Urlaubsstimmung auf. Danach machten wir uns auf in unsere Herberge. Dazu gibt es unsererseits nur ein paar kurze Schlagworte: kupierter Dobermann, Hundehaare, Hundehaare und noch mehr Hundehaare. Details folgen nicht.

"Na Guade Nocht!"



Tag 14: Steyr - Sierning

Nach einer kurzen Nacht mit kurzen Hundehaaren in der Nase ergriffen wir erfolgreich die Flucht in Richtung Urli von Julia. Gott sei Dank regnete es, so war der Hundegeruch schnell heruntergewaschen. Dieses „Gott sei Dank“ hielt jedoch nicht so lange an, da wir innerhalb von einer Stunde so nass waren, dass wir aus Verzweiflung abwechselnd bis tausend zählten. „Kennst du des Gefühl, wenn ma beim Canyoning des Wasser immer so zwischen die Zehen spürt? Is des bei dir a grad so?“ - „Na - bei mir is schlimmer!“ Aber nicht nur wir selbst, sondern auch Lauras Handy wurde nass…


Wir schafften aber trotz der Strapazen unseren Kurs, entlang der von Minute zu Minute reißenderen Steyr, zu halten und kamen pünktlich zum Mittagessen bei Urli an. Laura trat in die fein säuberliche Wohnung der 96-jährigen noch immer fitten Frau ein und stellte sich vor. "Jo griasdi, i bin dUrli" kam zurück. Julias Urli stellte sich nicht, wie üblich mit ihrem Namen vor, warum auch, sie ist ja die Urli.

Oma und Opa waren natürlich auch eingeladen und kümmerten sich um die Raubtierfütterung. Das übliche Mitbringsel von Opa für die Schwiegermutter - eine Zigarette - durfte natürlich nicht fehlen. Diese genossen die beiden als Nachspeise-Ritual, denn „Gsöchts Fleisch hoit länger.“. Nach dem Essen schickte uns Urli, während sie es sich nicht nehmen ließ das Geschirr abzuwaschen, ins Bett für einen kleinen Mittagschlaf. Wie sollte es anders sein wurden wir mit Kaffeeduft, Profesen, Schaumrollen, Ribiselkuchen und Guglhupf geweckt. Danke dafür an dieser Stelle an Tante Greti, die uns auch noch einen Besuch abstattete.

Nun musste aber eine Entscheidung getroffen werden, weitergehen oder nicht. Mit vollem Bauch und Blick aus dem Fenster entschieden wir uns für zweiteres. „Ma muas sis Leben ja ned unedig schwa mochn.“ Außerdem mussten unsere Canyoning Schuhe trocknen und wir wollten noch einige Sprüche, Lieder und Schmankerl vom "Söchfleisch-Opa" lernen. So blieben wir also noch hier und schliefen bei Urli. Genau so durchnässt wie unsere Schuhe war auch Lauras Handy. Dieses durfte die Nacht im Reisbett schlafen. (leider ohne Erfolg)

Nach diesem Tag waren wir nun wieder super versorgt mit Nüssen, Cranberries, Datteln, Bananen, Käse, Brot, Landjäger, Äpfeln und frischen Gstanzln von Opa.





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